3 Tipps von The Pod – wie du als Podcast-Neuling durchstartest

André Peschke vom Games-Podcast The Pod hat in Steadys Community die Fragen anderer Publisher beantwortet und Tipps gegeben, wie du im Podcast-Markt bestehen kannst.

Manuel Kronenberg
Steady

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Einen besseren Auftakt hätten wir uns nicht wünschen können. Podcaster und Games-Experte André Peschke von The Pod war bei uns zu Gast — in der allerersten “Ask Me Anything”-Session (AMA) in unserer Independent Media Community.

Als erfahrener Publisher hat sich André den Fragen seiner Kolleg:innen gestellt: Wie gewinne ich an Reichweite? Wie baue ich eine Community auf? Wie finde ich Gäste für meinen Podcast? Fragen, die fast allen unabhängigen Publishern unter den Nägeln brennen, gerade solchen, die noch in den Startlöchern stehen.

In unserer Independent Media Community können sich unabhängige Medienmacher:innen und Kreative untereinander austauschen, Fragen stellen und Erfahrungen teilen — mach mit.

Es sind viele hilfreiche Hinweise dabei. Du kannst das ganze AMA in unserer Community nachlesen. Hier fassen wir dir die wichtigsten Tipps von André zusammen:

Wie gelingt der Start auf dem Podcast-Markt?

Eine ganze Reihe an Fragen im AMA dreht sich um dieses Thema. Dabei geht es weniger um technische Details, als darum, wie Podcast-Neulinge Interesse bei Hörer:innen wecken und eine höhere Reichweite aufbauen können. Vor allem drei Dinge sind zu Beginn wichtig, wie André schreibt: eine Nische finden, Qualität bieten sowie auf die richtige Verbreitung achten und zum Beispiel frei zugängliche Podcast-Episoden anbieten.

1 — Such dir deine Nische

Das ist wichtig, um auf Interesse zu stoßen, wie André betont. Bevor du anfängst, solltest du dir also überlegen, auf welchen spezifischen Themenbereich du dich konzentrierst.

Wähle eine Nische aus, in der a) du dich gut auskennst und b) es noch nicht so viele andere Podcasts gibt. Es komme auf Expertise an, und Expertise bedeutet extreme Spezialisierung, schreibt André. Es gebe zum Beispiel sehr viele Computerspiele, über die selbst er als Games-Experte nicht reden würde, weil er nicht das nötige Wissen habe.

Jochen Gebauer und André Peschke vom Gaming-Podcast The Pod geben ein Interview.
André Peschke und Jochen Gebauer haben ihren Podcast mit einer Mission gestartet: 100% unabhängigen Spiele-Journalismus — ohne Werbung und ausschließlich finanziert durch die Hörer:innen.

Wenn du deine Nische gefunden hast, mach sie dir zu eigen. Dann werden dir die Leute, die sich für dieses Thema interessieren, gerne zuhören. Einen Punkt, den André noch betont: Bleibe bei deiner Sache — auch auf lange Sicht:

Konzentriere dich voll und ganz auf deine Nische. Glaube nicht, dass deine Reichweite allein dadurch wächst, dass du mehr und mehr neue Themen oder Medienformate produzierst. […] Unsere Idee war es, ein Audio-Magazin für Computerspiel-Liebhaber:innen zu schaffen, und darauf konzentrieren wir uns bis heute.

2 — Verbessere deine Qualität

Wenn die Aufnahme rauscht, die Stimmen dumpf sind und die Lautstärke schwankt, macht das Zuhören einfach keinen Spaß. Du solltest aber nicht nur auf deine Aufnahmequalität achten, sondern auf die Qualität deines Podcasts allgemein.

Das ist keine Sache, die du einfach so über Nacht erledigst. Darin kannst du dich laufend verbessern. Es gebe sehr viele Wege, um die Qualität zu erhöhen, schreibt André. Ein paar Tipps, die er nennt:

  • prägnanter ausdrücken (und damit Zeit sparen)
  • Tonqualität verbessern
  • lernen, wie du dich besser artikulierst
  • mehr und interessantere Gäste einladen
  • für deine Hörer:innen interessantere Themen wählen
  • die Struktur deines Podcasts verbessern
  • nachsehen, was deine Konkurrenz macht, und es selbst besser machen
  • deine Stärken ausspielen: Versuche etwa nicht, lustige Podcasts zu übertreffen, wenn du nicht lustig bist, dafür aber besser recherchieren kannst.

Themensetzung und Qualität entscheiden maßgeblich, ob deine Hörer:innen deinen Podcast gerne hören und bei den nächsten Episoden wieder dabei sind:

Du befindest dich mit deinem Podcast auf einem fast schon überfüllten Markt. Du musst also umso mehr auf Qualität und Originalität setzen.

Bei Andrés Podcast The Pod war das ganz genauso, wie er schreibt. Er und seine Mitstreiter hatten dabei das Glück, dass sie ihren Podcast zu einem guten Zeitpunkt gestartet haben:

Es gab eine ziemlich hohe Nachfrage nach dem, was wir taten. Außerdem hatten wir wenig Konkurrenz. Kaum jemand konnte mit unserer Qualität mithalten. Wir hatten auch Glück, denn wir haben angefangen, als der Markt groß genug war, um Geld zu verdienen, aber nicht so überfüllt war wie jetzt. Deshalb hatten wir Erfolg. Nicht, weil wir so clevere Wachstumsstrategien hatten — wir hatten das richtige Produkt zur richtigen Zeit, und es gab genug Leute, die es haben wollten.

Neben Themensetzung und Qualität gibt es aber noch einen dritten wichtigen Punkt: Du musst mit deinem Podcast überhaupt erst mal gefunden werden.

3 — Biete kostenlose Inhalte an und erhöhe deine Sichtbarkeit

Wenige Leute werden für deine Inhalte zahlen, wenn sie nicht vorher zumindest eine kleine Kostprobe bekommen haben. André schreibt als Antwort an Community-Mitglied Volker, der fragt, wie er mit seinem Projekt zahlende Mitglieder gewinnen könne:

Du solltest einen einfachen Zugang zu einer kostenlosen Probe deiner Inhalte anbieten. Ich möchte deinen Podcast sofort anhören können, ohne mich vorher irgendwo registrieren zu müssen — damit ich feststellen kann, ob dein Inhalt es wert ist, eine Mitgliedschaft abzuschließen.

Solche Kostproben sind laut André essentiell, um entdeckt und gehört zu werden, und um schließlich Reichweite aufzubauen. Damit du mit deinem Podcast besser gefunden wirst, solltest du für deine Zielgruppe aber generell sichtbar sein. Das bedeutet vor allem, dass du sicherstellen solltest, mit deinem Podcast in mehreren Podcatchern gelistet zu sein.

Es reiche nicht, schreibt André, nur bei Spotify zu erscheinen: “Du solltest mindestens auch bei iTunes gelistet sein. Es kann auch helfen, deine Episoden auf Youtube hochzuladen.” Was laut André außerdem hilft, um für die richtigen Leute sichtbar zu sein:

Was du brauchst, sind “Touchpoints”. Orte, wo Menschen dein Angebot entdecken können. Also kostenlose Inhalte; eine eigene Website; Youtube-Videos von dir, in denen du dein Know-how präsentierst; dasselbe auch auf Facebook usw. […] Eine eigene Website oder ein eigenes Forum sind wichtig. Oder dein eigenes Discord. Verlasse dich nicht auf Facebook. Der Algorithmus dort kümmert sich nicht darum, was für dich gut ist. Außerdem ist Facebook kein guter Ort für Diskussionen.

Symbolbild, ein Mikrofon, das vor einer Wand steht, an der Gitarren und Bilder hängen.
Als Podcast-Einsteiger:in solltet du wenigstens einen Teil deiner Inhalte kostenlos anbieten, empfiehlt André von The Pod. 📸: Kelly Sikkema (Unsplash)

Gastauftritte und noch mehr Tipps, um Reichweite zu gewinnen

Für Podcast-Einsteiger:innen zählen also vor allem drei Dinge: die Themensetzung, gute Qualität sowie Sichtbarkeit und kostenfreie Inhalte, um entdeckt zu werden. Es gibt natürlich noch viele weitere vielversprechende Methoden, um mehr Hörer:innen zu gewinnen. Dazu gehören laut André definitiv auch Gastauftritte:

Was Wachstumsstrategien angeht, die nichts kosten, kann ich nur sagen: Deine größte Chance ist die Vernetzung mit anderen Podcaster:innen. Lade Leute zu dir ein oder tritt als Gast in anderen Podcasts auf. Es ist eine Win-Win-Situation, es kostet nichts und du erreichst ein Publikum, das bereits weiß, was Podcasts sind und wie man auf sie zugreifen kann (noch keine Selbstverständlichkeit).

Wie du vorgehen kannst, wenn du Gäste einladen oder selbst als Gast auftreten möchtest, kannst du im AMA in unserer Independent Media Community nachlesen. Den ein oder anderen Insider-Tipp hat André jedenfalls noch parat.

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